Ach, ist das aufregend! Bald werde ich sehen was es außerhalb der Gebärmutter meiner Mami alles zu entdecken gibt. Aber ich bin auch ein klein wenig ängstlich, weil ich gehört habe, wie meine Mami kürzlich zu einem Freund gesprochen hat und sagte "Ich will dieses Kind nicht, wäre es doch nur tot! Meine Mutter wird mich davon jagen, wenn sie herausfindet, dass ich schwanger bin." Ich weiß nicht was sie damit gemeint hat, aber es hat mir Angst eingejagt. Ich bin auch traurig, dass meine Oma gar nicht weiß, dass es mich gibt und meine Mami sagt, dass mich meine Oma auch nicht will. Es wird auch ganz schön eng hier herinnen. Meine Mami hat wohl keine bequemen Kleider. Sie zwängt mich mit ihren engen Jeans und kurzen Gürteln recht ein. Manchmal ist es ganz schön unbequem. Hurra, ich höre die netten Schwestern sprechen. Jetzt müssen wir wohl in der Klinik sein. Warum heult und schreit meine Mami wohl? O weh! Das macht mir Angst! "Noch einmal fest pressen" sagt die Schwester ... und ...
Mensch, es ist so hell hier außerhalb und etwas kühl. Die Schwester hat mich in etwas weiches und warmes gebettet, aber es ist nicht wie bei Mami drin. Noch hab ich sie nicht gesehen weil mich die Schwester erst waschen und wiegen will. Aua, jetzt hat sie mir eine Spritze gegeben. "Das ist eine BCG Injektion" sagt die Schwester zu meiner Mami, "die verhindert, dass ihr Baby Tuberkulose bekommt." Am liebsten würde ich wieder zurückgehen wo ich hergekommen bin. Jetzt gibt mich die Schwester meiner Mami, sie ist weich und so hübsch, aber etwas stimmt nicht - sie nimmt mich nicht in die Arme. Sie sagt zur Schwester sie soll mich in die Wiege schlafen legen. "Was für ein wunderschönes Mädchen" sagt eine andere Schwester, die gerade zur Frühschicht gekommen ist. Ich bin stolz, dass sie sagt, dass ich schön bin. Die Schwester sagt zu meiner Mutter, sie muss mich mit nach hause nehmen. Jetzt kann ich auch meine Oma kennen lernen.
Mami hebt mich auf und geht mit mir zur Bushaltestelle bei den großen Geschäften. Ich fühle mich echt nicht sicher weil mich meine Mami immer anderen Leuten in die Hand gibt. Sie lässt mich bei einer Verkäuferin damit sie zur Toilette gehen kann. Ich warte und warte und Mami kommt nicht zurück. Die liebe Dame, die auf mich aufpasst, gibt mir eine neue Decke und hält mich und redet mit mir. Sie ist offensichtlich sehr nett. Was macht sie jetzt? Sie ruft die Polizei - Ich hab doch gar nichts angestellt. Ich bin dich nur fünf Stunden alt. "In Ordnung", sagt sie zu dem Polizisten, "ich werde das Blessed Gérard's Kinderheim anrufen." Was wird wohl mit mir geschehen? Wer sind die Leute vom Kinderheim und wo ist meine Mami?
Da hebt mich jemand auf. Das sind starke Hände, aber weich und ich fühle mich geborgen. Ich habe Hunger! Wo ist meine Mami? Die starken Hände sind die von Pater Gerhard. Er drückt mich an sich und spricht mit sanften Worten zu mir. Er versichert mir, dass man mich mag und will. Die netten Damen im Geschäft sind sehr glücklich, dass ich ins Blessed Gérard's Kinderheim komme. Aber wo ist meine Mami? Ich habe Hunger und ich bin müde und keiner hat mich noch ordentlich gebadet. Ich bin ganz klebrig. Tante Clare zieht mich vorsichtig aus, um sicher zu gehen, dass ich keine Verletzungen habe. Vorsichtig nimmt sie die Decke weg und die Strampelhose. "Das ist ein neugeborenes Kind!" sagt sie. Sie sah die frische Nabelschnur, kürzlich abgenabelt, die meine Lebensverbindung zu meiner Mami gewesen war. Wo ist meine Mami? Pater Gerhard und Tante Clare scheinen recht nett zu sein. Sie versuchen einen Weg zu finden, wie sie vielleicht herauszufinden könnten, wer und wo meine Mami ist. "Wir müssen zur Klinik gehen. Dort muss das wunderschöne kleine Mädchen geboren sein. Vielleicht können sich die Schwestern an sie erinnern", sagt Pater Gerhard. Jetzt sind wir im Auto. Das macht Spaß.
Jetzt sind wir in der Klinik. Die netten Schwestern freuen sich wirklich mich zu sehen. "O, ich erinnere mich an dieses besondere Baby. Sie kam diesen Morgen zur Welt! Wo ist ihre Mutter? Wissen Sie, dass sie ihre Mutter nicht einmal in Händen halten wollte?" sagt die Schwester. Warum wohl wird mich meine Mami nicht halten wollen. Ich habe Hunger und ich bin müde. Bitte bringt mich heim!
Pater Gerhard und Tante Clare bringen mich zu einem schönen, warmen und einladenden Ort. Das muss Blessed Gérard's Kinderheim sein. Die Leute dort sind so lieb zu mir.
Sie baden mich, hüllen mich ein eine weiche Decke und geben mir eine herrlich warme Milchflasche. Jetzt kann ich schlafen. Aber wo ist meine Mami? Ich träume glücklich von meiner Mami und meiner Oma, da wache ich mit einem Schreck auf. Was ist jetzt los? Warum haben die mich aufgeweckt? Wo ist meine Mami? Tante Clare hält mich in liebenden Händen und trägt mich in ein Zimmer wo ein paar Leute sind. Was reden die? Pater Gerhard spricht. Er klingt unglücklich. Dann höre ich eine bekannte Stimme. Es ist meine Mami. Meine Mami ist da! Aber warum hat sie mich vor vier Stunden bei der Verkäuferin zurückgelassen? Weiß sie denn nicht, dass ich Angst hatte?
Tante Clare gibt mich in die Hände meiner Oma, die mich zum ersten mal sieht. Sie schaut lieb aus. Sie lächelt mich an und schließt mich in die Arme. Meine Oma will mich! Jetzt bin ich schließlich glücklich nach diesem befremdenden und Furcht erregenden Abenteuer auf die Welt zu kommen. Danke, Blessed Gérard's Kinderheim, dass ihr euch so liebevoll um mich gekümmert habt!